Die Bundesregierung hat mit dem sogenannten Investitionsbooster ein umfangreiches Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht. Ziel ist es, die Wirtschaft mittels Investitionsanreizen zu stärken und Unternehmen in Deutschland durch steuerliche Erleichterungen zu entlasten. Im Juli 2025 traten neue steuerliche Vorteile in Kraft, die Investitionen erleichtern und die Wettbewerbsfähigkeit sichern sollen. Besonders für kleine und mittelständische Betriebe lohnt es sich, die Maßnahmen genau zu prüfen und rechtzeitig zu handeln. Mit einer klugen Anlagenbuchhaltung und transparenter Kostenrechnung lassen sich die Effekte optimal nutzen.
Die wichtigsten Maßnahmen des Investitionsboosters im Überblick
Degressive Abschreibung (AfA)
Das bedeutet: Unternehmen können einen großen Teil ihrer Anschaffungskosten schon im ersten Jahr steuerlich geltend machen. Das verschafft sofort Liquidität. Beispiel: Ein Handwerksbetrieb kauft 2026 eine neue Maschine für 100.000 €. Mit der degressiven AfA lassen sich im ersten Jahr 30.000 € abschreiben – deutlich mehr als bei der üblichen linearen Methode.
Sonderabschreibung für Elektrofahrzeuge
Zeitraum: 1. Juli 2025 bis 31. Dezember 2027
Gerade für Unternehmen mit größeren Dienstwagenflotten kann sich diese Regelung besonders lohnen.
Beispiel:
Ein Architekturbüro schafft 2026 fünf Elektrofahrzeuge zu je 80.000 € an. Bereits im ersten Jahr können 300.000 € steuerlich geltend gemacht werden.
Körperschaftsteuer & Thesaurierung
Kapitalgesellschaften wie GmbHs zahlen dadurch langfristig weniger Steuern auf ihre Gewinne. Das schafft zusätzlichen finanziellen Spielraum für Investitionen.
Definition Körperschaftsteuer & Thesaurierung

Forschungszulage
Die Forschungszulage ist interessant für Betriebe mit Innovationsprojekten. Beispiel: Ein mittelständischer Maschinenbauer entwickelt eine neue Robotiklösung. Durch die Zulage werden die hohen Entwicklungskosten steuerlich spürbar abgefedert.
Welche Wirkung hat der Investitionsbooster?
Der Investitionsbooster soll bis 2029 eine steuerliche Entlastung von insgesamt rund 48 Milliarden Euro bringen. Für Unternehmen bedeutet das: weniger Steuerlast, mehr Liquidität und eine deutlich größere Planungssicherheit. Der Bund übernimmt dabei die Steuerausfälle, sodass Länder und Kommunen nicht zusätzlich belastet werden. Das ist ein wichtiges Signal für Betriebe, die sich fragen, ob sie ihre Investitionen jetzt tätigen oder lieber verschieben sollten. Der klare Vorteil liegt darin, schon kurzfristig steuerliche Vorteile mitzunehmen und Investitionen nicht hinauszuzögern. Gleichzeitig bleibt die öffentliche Hand in der Lage, weiterhin in Infrastruktur, Bildung und Digitalisierung zu investieren – ein Aspekt, der die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zusätzlich stabilisiert.
Tipps für die Praxis: So nutzen Unternehmen die neuen Regeln
Investitionsfenster nutzen
Um die Möglichkeiten des Investitionsboosters voll auszuschöpfen, lohnt es sich, strategisch vorzugehen. Betriebe sollten frühzeitig ihre geplanten Anschaffungen überprüfen und Prioritäten setzen. Wer Maschinen, IT-Systeme oder Fahrzeuge ohnehin ersetzen oder erweitern wollte, kann diese Investitionen gezielt in den Zeitraum 2025 bis 2027 legen. Auf diese Weise lassen sich die hohen Abschreibungssätze optimal nutzen.
Steuerstrategische Überlegungen
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Liquidität. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen können durch die beschleunigten Abschreibungen kurzfristig ihre Steuerlast senken und freie Mittel für andere Zwecke einsetzen – sei es für Personal, Materialeinkäufe oder neue Geschäftsfelder. Hier spielt eine moderne Anlagenbuchhaltung eine Schlüsselrolle: Sie dokumentiert zuverlässig alle Anschaffungen und deren Abschreibungen und ermöglicht eine präzise Planung über mehrere Jahre hinweg.
Innovationsförderung absichern
Auch die Forschungszulage sollte nicht unterschätzt werden. Unternehmen, die an innovativen Projekten arbeiten, können ab 2026 von höheren Förderungen profitieren. Wer frühzeitig mit der Kostenrechnung arbeitet, erkennt sofort, welche Projekte am stärksten von den neuen Regelungen profitieren. Eine saubere Kalkulation hilft, Förderungen passgenau zu beantragen und die finanziellen Vorteile realistisch einzuschätzen.
Förderprogramme kombinieren
Zusätzlich empfiehlt es sich, Förderprogramme zu kombinieren. So können zum Beispiel Investitionen in neue Maschinen mit steuerlichen Abschreibungen und gleichzeitig mit Förderungen im Bereich Energieeffizienz kombiniert werden. Die Kostenrechnung macht dabei sichtbar, welche Kombination die besten Effekte für das Unternehmen bringt.
Organisatorische und steuerliche Planung
Die neuen Maßnahmen machen es notwendig, Investitionen langfristig zu planen. Das bedeutet konkret: Unternehmen sollten nicht nur auf die Vorteile der Jahre 2025 bis 2027 schauen, sondern auch die ab 2028 sinkende Körperschaftsteuer in ihre Überlegungen einbeziehen. Ein durchdachter Investitionsplan, der mehrere Jahre berücksichtigt, hilft, die steuerlichen Effekte bestmöglich zu nutzen.
Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit Steuerberatern sinnvoll, um individuelle Chancen zu erkennen. Gleichzeitig können Softwarelösungen wie die GDI Anlagenbuchhaltung und Kostenrechnung helfen, Investitionen transparent darzustellen und Steuerstrategien zuverlässig zu steuern. Mit der Anlagenbuchhaltung von GDI lassen sich Investitionen und Abschreibungen präzise dokumentieren. In Kombination mit einer durchdachten Kostenrechnung haben Unternehmen jederzeit Transparenz über ihre Investitionen, Gewinne und Steuerlast. So können kleine wie mittelständische Betriebe den Investitionsbooster optimal nutzen und ihre Zukunft aktiv gestalten. Wer diese Werkzeuge nutzt, hat seine Daten im Blick und kann flexibel reagieren, wenn sich gesetzliche Rahmenbedingungen ändern.
Chancen und Risiken im Vergleich
| Chancen | Risiken |
|---|---|
| Hohe Abschreibungen schon im ersten Jahr → verbesserter Cashflow | Steuerentlastungen aus Körperschaftsteuer wirken erst ab 2028 |
| Mehr Planungssicherheit durch feste Zeiträume | Wirtschaftliche Entwicklung bleibt schwer vorhersehbar |
| Innovationsförderung stärkt Wettbewerbsfähigkeit | Belastung für den Bundeshaushalt könnte zu Anpassungen führen |
Fazit & Handlungsempfehlungen
Der Investitionsbooster eröffnet Unternehmen in Deutschland große Chancen. Wer rechtzeitig plant, kann von hohen Abschreibungen, steuerlichen Entlastungen und Förderungen profitieren. Entscheidend ist, die Investitionen mit einer klaren Steuerstrategie zu verbinden und langfristig bis 2032 zu denken.



